Hallo Ihr Lieben,
wenn ihr bei dem Titel dieses Beitrages denkt, dass das ein Tippfehler sein muss oder einfach nur HÄH?, dann seid ihr ganz sicher nicht aus dem größeren Umkreis von Leipzig. Reformationsbrötchen findet man vor allem hier. In Richtung Dresden ist manchmal noch das Reformationsbrot bekannt. Weil diese regionale Spezialität aber wirklich lecker ist, möchte ich sie euch gern vorstellen.
Die Reformationsbrötchen sollen an die Lutherrose erinnern. Diese nutzte Martin Luther wohl als Stempel unter seinen Schriften, um diese als Originale zu kennzeichnen. Eigentlich hat die Lutherrose 5 Ecken, die meisten Reformationsbrötchen haben allerdings nur 4. Die rote Marmelade soll das rote Herz der Lutherrose darstellen. Der echte Ursprung des Reformationsbrötchen ist aber unbekannt. Eine andere Theorie besagt, dass diese eventuell eine Abwandlung des Martinshörnchens seien.
Im Prinzip bestehen die Brötchen aus einem an Stollen erinnernden Hefeteig, allerdings mit wesentlich weniger Butter und auch nicht allen weihnachtlichen Gewürzen. Im Regelfall enthalten sie auch immer gehackte Mandeln. Die habe ich allerdings weggelassen, weil ich sie schlicht und ergreifend vergessen habe^^ Ich habe das Rezept sowieso ein wenig abgewandelt und zeige euch heute meine nicht ganz klassische, dafür aber vegane Variante.
- 500 g Mehl
- 1 Packung (veganes) Vanillepuddingpulver
- 1 Päckchen Trockenhefe
- 300 ml lauwarme Vanille-Sojamilch
- 50 g Margarine
- 2 Esslöffel Zucker
- 1 großzügige Prise Salz
- 2 großzügige Esslöffel kleingehacktes Citronat
- 2 großzügige Esslöffel kleingehacktes Orangeat
- eine Handvoll Rosinen
- ein Teelöffel Zimt
- etwa 5 zerstoßene Kardamomkapseln
- 1/2 Teelöffel Vanilleessenz oder das Mark einer Vanilleschote
- etwas rote Marmelade zur Dekoration
- Puderzucker und etwas Soja-Vanillemilch für die Glasur
- Die Sojamilch leicht erwärmen. Die Trockenhefe in der lauwarmen Milch auflösen und kurz „arbeiten“ lassen. (Ist bei Trockenhefe eigentlich nicht nötig, aber ich bilde mir ein, dass der Teig dadurch luftiger wird.)
- Alle Teigzutaten, Orangeat, Zitronat, Rosinen und Gewürze zu einem glatten Teig verkneten und an einem warmen Ort mindestens 1 Stunde gehen lassen. Beim Hefeteig nicht zu lange kneten, sonst wird dieser zäh.
- Nachdem der Teig gegangen ist und sein Volumen mind. verdoppelt hat, nochmals kurz durchkneten.
- In etwa handflächengroße Portionen teilen und eine "flache Kugel" formen. Mit einer Teigkarte oder Messer kreuzförmig 4 Einschnitte vornehmen, aber nicht durchschneiden.
- Die fertigen Rohlinge nochmals abgedeckt ca. 20 Minuten gehen lassen.
- Bevor diese in den Ofen geschoben werden, eine Kuhle in die Mitte der Reformationsbrötchen drücken. Dort kommt später die Marmelade rein.
- bei 150 °C etwa 15 - 20 Minuten bei Ober-und Unterhitze backen.
- Wenn die Brötchen goldbraun sind, aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen.
- Aus Puderzucker und Sojamilch eine Glasur anrühren und auf den Brötchen verteilen.
- Die Marmelade leicht anwärmen und mit einem Löffel in die Kuhlen der Reformationsbrötchen verteilen.
- Guten Appetit.
- Alternativ können die Reformationsbrötchen auch nur mit Puderzucker abgestäubt werden, statt der Glasur.
Dem Brauch nach werden die Reformationsbrötchen ungefähr ab der 2. Oktoberwoche in der Region um Leipzig angeboten, denn am 31. Oktober ist der Reformationstag.
Ich mag diese Tradition wirklich gern und freue mich in jedem Jahr, wenn ich die Leckerei beim Bäcker erstmalig entdecke.
Habt ihr eine regionale Spezialität, auf die ihr euch jedes Jahr freut? Schreibt mir gern um was es sich dabei handelt.
Ich wünsche viel Spaß beim Nachbacken und Kennenlernen der Reformationsbrötchen.
Herzlichst Anke
8 comments
oh, die sehen sehr lecker aus- und ich bin froh, neben den ganzen Halloween-Sachen im Internet mal etwas anderes zum 31.Oktober zu sehen :-)- wird nachgemacht !!
love
sophia
Hallihallo, dein Rezept klingt echt lecker 🙂 aber vegan ist es mit einem Ei eigentlich nicht mehr, oder? Denkst du, ich könnte das Ei auch einfach weglassen?
Glg Thyra
Hallo Thyra,
Gut dass du den Fehler gefunden hast ?. Da hab ich in der Schnelle das falsche Hefeteig-Rezept aus meinen Dateien erwischt. Lass das Ei einfach weg. Hab ich auch so gebacken☺ ich korrigiere das auch gleich.
PS.: Schön mal wieder von dir zu lesen❤
Ok prima, dann werde ich auch mal welche backen:)
Ja, ich lese ja hier immer still und leise mit, deinen neuen Blog mag ich nämlich auch sehr gerne:)
Eine schöne Herbstzeit wünsche ich dir!
Glg Thyra
Endlich weiß ich, was Reformationsbrötchen sind…
Bleibt nur noch die Frage: Wo sind meine?!
Hab einen tollen Abend…
Liebe Grüße,
Filiz
http://www.filizity.com
Danke meine Liebe. Mir war selbst gar nicht klar, dass Reformationsbrötchen so regional sind, denn ich kenne sie natürlich schon ne ganze Weile. Aber die schmecken sicher auch in der Nähe von Koblenz^^
Yummie, die sehen so lecker aus! 🙂
ganz lieben Dank <3